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Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.
mehr23.01.2023 | Die Jahreslosung 2023 entstammt einer ziemlich durchwachsenen Episode, man könnte auch sagen: einem Skandal. Er wird nicht verschwiegen, sondern erzählt, weil die Bibel weiß, dass im Leben nicht immer alles nach Plan läuft. Dass zum Leben Situationen gehören, in denen es Konflikte gibt, wo Unrecht geschieht, wo es Leiden auszuhalten gilt, das sich nicht beenden lässt. Eine Lösung, ein Happy End gibt es in dieser biblischen Geschichte jedenfalls nicht. Aber die Hauptperson bekommt die Kraft, die Rückstärkung, würdevoll in einer entwürdigenden Situation weiter zu leben.
Hagar, heißt die Hauptperson. Sie ist eine ägyptische Sklavin, die zum Haushalt von Abraham und Sarah gehört. Beide sind hochbetagt und kinderlos. Sarah drängt deshalb ihren Mann mit der Sklavin Hagar ein Kind zu zeugen. Als sie tatsächlich schwanger wird, kommt es zum Konflikt und Hagar flieht in die Wüste. Dort erscheint ihr ein Engel, der zu ihr sagt: „Geh zurück zu deiner Herrin und nimm deine Rolle dort auf dich. Es ist nicht hoffnungslos: Auch du wirst viele Nachkommen haben, und das Kind, das du jetzt in dir trägst, wird den Anfang machen.“Da bekennt Hagar: „Du bist ein Gott, der mich sieht!“ Diese Gewissheit macht für Hagar den großen Unterschied. Sie erkennt: Gott ist nicht nur der Gott ihrer Herrin. Nein. Er hat auch sie im Blick.
Mit dieser Erfahrung kommt eine Dimension ins Spiel, die weit über alle Pläne und Enttäuschungen, Siege und Niederlagen hinausgeht. Unser Leben wird nicht gemessen an seinem Erfolg, an Follower-Zahlen oder Karrierezielen, die wir erreichen. Das alles ist wichtig. Aber das, was das Leben trägt, was ihm seinen Sinn, seine Würde gibt, was es einzigartig kostbar macht, ist etwas völlig anderes: Gott hat mich im Blick. Von ihm gesehen zu werden, das bedeutet: von ihm angenommen, wertgeschätzt und geliebt zu sein – unabhängig vom eigenen Tun oder Lassen.
Selbst in der größten Not bin ich nicht allein. In dieser Gewissheit liegt die Kraft, getröstet, würdevoll und zuversichtlich auch mit Situationen umzugehen, in denen unsere Lebenspläne durchkreuzt werden und Sehnsüchte nach einem Ende von Leid und Krankheit, Hunger, Unrecht und Krieg unerfüllt bleiben. Es lebt sich anders, wenn man den Blick Gottes auf seinem Leben spürt. Wo wir uns von Gott angesehen wissen, da werden wir andere Menschen in den Blick bekommen. Und wir werden mit ihnen anders umgehen: freundlich und friedlich, solidarisch und hilfsbereit, geschwisterlich und großzügig, weil uns das Vertrauen trägt: „Du bist ein Gott, der mich sieht!“
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Jens-Martin Kruse