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Losung des Tages

Wednesday, 29. November 2023

Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.

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Annette Dollerschell macht Licht

„Wenn ich da jedesmal einen Euro bekäme“, lacht Annette Dollerschell, als es um die meist gestellte Frage
geht: Wie kommt die Madonna in die evangelische Kirche? Die ehrenamtliche Kirchenhüterin erklärt dann  
immer, dass Maria auch in der evangelischen Kirche eine Rolle spielt und dass die Statue noch aus der Zeit
vor der Reformation stammt.

Seit gut 20 Jahren gehört Annette Dollerschell zur „Gesichtergruppe“. Das sind die guten Geister der Hauptkirche St. Petri, die  für die Besucherinnen und Besucher im Shop und im Kirchenraum da sind. Zweimal in der Woche kümmert sie sich vor allem darum, dass an der Madonna und am Sandkreuz genug Kerzen vorhanden sind. Dabei kommt sie immer wieder auch mit Besuchern ins Gespräch. Mal ist es die einfache Frage nach den Toiletten, mal ein persönlicheres Thema.

Gerade Menschen, die Kerzen anzünden, kommen oft mit Anliegen, die ihnen sehr wichtig sind. „Einmal kam ein Fussball-Fan mit Schal  und  Mütze in Rot-Weiß in die Kirche“, erinnert sich Dollerschell. “Er fragte, was er tun müsse, damit der FC Bayern München das  Triple gewinnt. Er habe gehört, man könne da Kerzen anzünden, wie man das denn mache.“ Er habe dann gesagt, er komme kurz vor dem Spiel, damit die Kerze richtig ‚wirke’. „Sie hat dann ja  gewirkt – das entscheidende Tor fiel in der 89. Minute“, lacht Dollerschell.

Die  sympathische  Kirchenhüterin  mag  die  Atmosphäre in der Hauptkirche. Wenn sie am Haupteingang auf einer Bank sitzt und so die ganze Kirche im Blick hat, wird es ihr nie langweilig. An den Petri-Gottesdiensten gefällt  ihr  besonders,  wie  liturgisch  sensibel  sie  gestaltet sind. „Das kenne ich noch aus meiner Kindheit.“ Bei  allem  hat  Dollerschell  auch  einen  pragmatischen  Zug: „St. Petri liegt direkt an einem U-Bahnhof. Besser geht’s nicht.“

 

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Annette Dollerschell ist in der Kirche ansprechbar