Kontakt und Information
Wer, was, wo?
Gemeindebüro und Team
Fragen, Tipps und Anregungen - Bitte senden an:
info123@xyzsankt-petri456.abcde
Wer, was, wo?
Gemeindebüro und Team
Fragen, Tipps und Anregungen - Bitte senden an:
info123@xyzsankt-petri456.abcde
Hilf, HERR! Die Heiligen haben abgenommen, und treu sind wenige unter den Menschenkindern.
mehrDen ganzen Tag nur zu Hause zu sitzen, das ist nichts für Christa Siegmund. Deshalb hat die 83-jährige sich gefreut, als Hauptpastor Kruse sie Ende des vergangenen Jahres gefragt hat, ob sie nicht mithelfen wolle beim donnerstäglichen Mittagessen in der Kirche. „Ich mag es, für ein paar Stunden nach Hamburg reinzukommen mit einem festen Ziel, wo ich mich nützlich machen kann“, sagt die Neuwiedentalerin. „Und ich mag es, mich kurz mit den Leuten zu unterhalten, die zum Mittagessen kommen. Die Stimmung untereinander ist gut.“
Hauptpastor Kruse kennt Christa Siegmund aus ihrer Zeit als Ansprechpartnerin für die Bedürftigen in der Stiftung Mensch in Not. „Wir haben etliche Schichten gemeinsam bestritten und uns schätzen gelernt.“ So herausfordernd wie die ehrenamtliche Stiftungstätigkeit ist die neue Aufgabe nicht. Dort ging es darum, Hilfesuchenden in einer vorübergehenden finanziellen Notlage ggf. mit einer einmaligen Finanzspritze über den Engpass hinwegzuhelfen. Da brauchte es viel Fingerspitzengefühl, die Bedürftigkeit einzuschätzen. Doch hier wie dort ist ihre offene Art gefragt. Christa Siegmund hat keine Scheu, geht auf jeden Menschen zu, interessiert sich und kann ihre Meinung sagen.
Bevor sie zur Stiftung kam, war die Mutter von drei Söhnen und Großmutter von zwei Enkeln eine Amtsperiode lang Schöffin am Strafgericht in Hamburg. Das waren spannende vier Jahre mit vielen neuen Einblicken in menschliche Beweggründe.
Dabei war ihr Leben auch davor nicht langweilig gewesen. Sie sei ein echtes Kriegskind mit sehr kurzer schulischer Laufbahn, der damals für Mädchen üblichen Haushaltungsschule und einer Lehre im Einzelhandel. Um am Wochenende Zeit mit ihrem damaligen Mann zu haben, hätte sie die Stelle im Einzelhandel aufgegeben. 27 Jahre wäre sie dann bei der AOK gewesen, danach neun Jahre bei einem Pflegedienst. In ihrer Familie hat sie erst in den letzten Jahren gelernt, auch mal nein zu sagen und sich und ihre Pläne an die erste Stelle zu setzen. „Wenn es mir gut geht, dann kann es auch anderen gut gehen“, so ihre Erfahrung.
Nun freut Christa Siegmund sich auf die kurzen Ausflüge nach St. Petri. Bei den ersten Einsätzen war der beeindruckende Kirchraum ihr fast ein bisschen zu imposant vorgekommen. Doch mit der Kelle in der Hand bei der Essensausgabe und angesteckt durch die Lebendigkeit der Besucherinnen und Besucher, denen das gemeinsame Mittagessen schmeckt, hat sie ihr anfängliches Fremdeln schnell überwunden. Zufrieden fährt sie nach getaner Arbeit dann wieder nach Hause und freut sich auf ihren Mann.