Eintritt: ab 13 €
Sabine Schneider – Sopran | Anna Maria Torkel – Alt | Jannes-Philipp Mönnighoff – Tenor
Julian Redlin - Bass |
Hamburger Bachchor St. Petri | Hamburger Camerata | Thomas Dahl - Leitung
Antonio Di Dedda – Orgel
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Am 8. November lädt der Hamburger Bachchor zur Aufführung von zwei Requiems ein, wie sie verschiedener kaum sein könnten: Mozarts Requiem von 1791, ein Auftragswerk, über dessen Vollendung der Komponist im Altern von nur 35 Jahren starb, und das Requiem von Maurice Duruflé, das dieser im Jahre 1947 im Gedenken an seinen Vater komponierte.
Mozarts Requiem lässt die Erfahrung des Opernkomponisten hörbar werden, wenn im Dies irae ein wahrer Höllensturm losbricht. Es lässt seine Beschäftigung mit den Fugen Johann Sebastian Bachs erkennen, wenn wir an das Kyrie eleison denken. Der Bachchor wird die Rekonstruktion des englischen Musikwissenschaftlers Harold Maunder von 1986 aufführen, die alles entfernt hat, was nicht zweifelsfrei von Mozarts Hand stammt. Die Neugestaltung des Orchestersatzes geschieht in Einklang mit Mozarts letzten Opern und verleiht dem Werk eine große Eindringlichkeit.
Drei Komponisten sind es, deren Vorbild in Duruflés etwa 45 Minuten dauerndem Requiem erkennbar wird: der Pariser Organist Charles Tournemire, der die Hochschätzung des gregorianischen Chorals auf Duruflé übertrug, der Komponist des „Zauberlehrlings“, Paul Dukas, der Duruflé zu unerbittlicher Selbstkritik anspornte, und Gabriel Fauré, dessen oft gehörtes Requiem Duruflé gewissermaßen weiterdenkt. Anstelle von Dramatik bei anderen Requiemsvertonungen begegnet uns in Duruflés Werk eine große Sanftheit, Sinnlichkeit, eine meisterhafte Geschmeidigkeit in der Behandlung von Singstimmen und Instrumenten. Raffinessen postimpressionistischer Instrumentationskunst werden wirkungsvoll eingesetzt, um die schlichte Cantabilität der gregorianischen Gesänge in unerschöpflichem Farbenreichtum schimmern zu lassen. Statt mit durchschlagenden Effekten aufzutrumpfen, wie wir sie beispielsweise aus dem Verdi-Requiem kennen, wird uns durchdas Duruflé-Requiem ein tröstliches „Wiegenlied des Todes“ gesungen. Nachdem der Bachchor bereits die Fassung für großes Orchester und die Orgelfassung aufgeführt hat, erklingt in diesem Konzert die Fassung für drei Trompeten, Pauken, Harfe, Streicher und Orgel, die sich mit dem durchsichtigen Klang des Hamburger Bachchores besonders gut verbinden wird.